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bildung
Täglich erleben LehrerInnen, SchülerInnen
und deren Eltern die Folgen des Nothaus-
haltes: bauliche Schäden anDecken, Wänden
und Fußböden, Vandalismusschäden – und
trotzdem sind Renovierungsarbeiten nicht in
Sicht. Zwar ermöglichte die Stadtmit denMit-
teln des Konjunkturprogramms II, Landesmit-
teln und anderen Finanzierungsmodellen die
Einrichtung neuer Mensen in Ganztagsschu-
len, Fassadensanierungen und Schulhofge-
staltung. Dennoch bleibt ein immenser Sanie-
Schulen innothaushalten
Eine Frage der
Ausstattung
8.369 Euro Schulden pro Kopf – ge­
messen an ihrer Einwohnerzahl ist
Oberhausenbundesweitdieamhöchs­
ten verschuldete Stadt. insbesondere
im Schulbereich ist die knappe Kas­
senlage zu spüren. die grundvoraus­
setzungen für gute lehr und lernleis­
tungen schaffen die Oberhausener
Schulgebäude nur bedingt.
So oder ähnlich sieht es in vielen Oberhausener Schulen aus – eine untragbare Situation für SchülerInnen und
Beschäftigte.
Fotos: GEW-StadtverbandOberhausen
rungsbedarf. Die Stadt Oberhausen beziffert
den Sanierungsstau in den Schulen auf circa
70Millionen Euro.
Die GEW Oberhausen ist deshalb seit Jah-
ren auf gewerkschaftlicher und kommunalpo-
litischer Ebeneaktiv. Sie fordert: dieErstellung
eines Entschuldungsplans; eine Neuausrich-
tung des Solidarpakts; die Beendigung des
Investitionsstaus in Schule und Kita; die Auf-
legung eines Investitionsprogramms, in dem
ein Teil der Gelder zweckgebunden in Bildung
fließt; dieUmsetzungdes Konnexitätsprinzips.
Was NRW braucht, um die Probleme vor
Ort zu lösen, ist die längst überfällige Re-
form der Gemeindefinanzierung. Eine Lösung
pus
gEWOberhausen: Schulen in
nothaushalten (gEW amOrt,
Sonderausgabe Januar 2013)
der strukturellen Probleme der betroffenen
kommunalen Haushalte ist mit kommunalen
Mitteln nicht zu realisieren. Der Versuch der
Haushaltskonsolidierung beziehungsweise die
gegenwärtigen Instrumente der Kommunal-
aufsicht können die Defizite nicht aufheben
und führen lediglich zu einer Abwärtsspirale
des Kaputtsparens, ohne die strukturellen Pro-
bleme zu lösen.
Stefan Schubert,
GEW-StadtverbandOberhausen
Weiterbildung
Auf Augenhöhe
So steht es im nordrhein-westfälischen
Weiterbildungsgesetz, das die Ordnung und
Förderung der Weiterbildung in NRW regelt.
Volkshochschulen (VHS) und Weiterbildungs-
kollegs sinddiewichtigsten kommunalenWei-
terbildungseinrichtungen. Was vielen nicht
bewusst ist: Die Weiterbildung ist gleichbe-
rechtigter Teil des Bildungswesens in NRW.
Und wenn dieWeiterbildung in der Bildungs-
landschaft gleichberechtigt ist, dannnatürlich
auch in der GEW.
Das wichtigste Ziel der Volkshochschulen
besteht darin, diegesellschaftliche, berufliche,
kulturelle und politische Teilhabe aller Men-
schen zu fördern. Dafür bieten sie Kurse an,
diewir alle kennen: politischeBildung, Sprach-
und EDV-Kurse, auch Integrationskurse oder
Alphabetisierung sind hier angesiedelt. Doch
Jede und jeder hat das Recht, die zur
freien Entfaltung der Persönlichkeit
und zur freien Wahl des berufs erfor­
derlichen Kenntnisse und Qualifikati­
onen zu erwerbenund zu vertiefen
VHS ist mehr als das: Viele Volkshochschulen
bieten Lehrgänge im zweitenBildungswegan.
Sie beraten Einzelpersonen und Institutionen
auf höchstemNiveau und gestalten Bildungs-
undBeratungsnetzwerke.
Die GEW unterstützt die Volkshochschulen
dabei, starke, öffentlich geförderte und ver-
antwortete Institutionen zu sein, die zu mehr
Chancengleichheit beitragen. Auch finanziell
müssen die Volkshochschulen in der Lage
sein, inklusive Gesellschafts- und Lernmodelle
zu leben und zu fördern! Die GEW vertritt die
Interessen der Beschäftigten und Honorar-
kräfte. Sie setzt sich auf lokaler, Landes- und
Bundesebene besonders für die Verbesserung
der Situation der Lehrkräfte ein, die auf Ho-
norarbasis arbeiten, für Festanstellungen und
angemessene Honorare. Denn: Gleichberech-
tigung muss sich auch in der Bezahlung der
Lehrkräftewiderspiegeln!
Helle Timmermann,
Fachgruppe Erwachsenenbildung, GEWNRW
Volkshochschulenwie hier inHerten sind in jeder Kom-
mune eine gleichberechtigte Säule innerhalb des Bil-
dungssystems.
Foto: pixelio.de/maninou
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