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NIEDERRHEINTENNIS
5 | 2016
Mayertriumphiert
inMeerbusch
J
ubelnd riss er nach seinem
verwandeltenMatchball die
Arme Richtung des bedeckten
Himmels.SoebenhatteFlorian
Mayer seinen zweitenTurnier-
sieg auf der ATP Tour hinter-
einander errungen. 7:6 6:2
hieß es nach 1:28 Minuten
Spielzeit. „Das ist für mich
etwas ganzbesonderes, hier zu
gewinnen. Dass ich mit mei-
nen fast 33 Jahren im Spät-
herbst meiner Karriere es
noch schaffe, zwei Turniersie-
ge hintereinander zu errei-
chen, macht mich überglück-
lich. Da hat sich die harte
Arbeit der letztenWochen, wo
ich wirklich oft genug total
platt insBett gefallenbin, aus-
gezahlt“,soMayerbeimSieger-
interview mit Moderator Ste-
fanKaußen.
HohesNiveau
Beide Kontrahenten hatten
während des Matches immer
wieder mit den wechselnden
Bedingungenund demböigen
Wind zu kämpfen. So verlief
der 1. Satz ausgeglichen.Maxi-
milian Marterer spielte auf
konstanthohemNiveau,muss-
te aber viele Bälle spielen, um
denPunkt fürsichzuentschei-
den. „Daswar total anders, als
bei den Matches vorher“, so
der Unterlegene. Ergo musste
der Tiebreakdie Entscheidung
bringen, den Mayer von Be-
ginn an offensiver gestaltete
undmit7:4gewinnenkonnte.
Im zweiten Satz war dann
dieGegenwehrdes21-Jährigen
gebrochen.Mayer nutzte seine
zweite Breakchance zum 4:2
und ließ danach nichts mehr
anbrennen. „Flo ist mit dem
Wind besser umgegangen als
ich.Dashatesmirsehrschwer
gemacht. Aber er steht nicht
umsonst so weit da oben, wo
ichnochhinwill.Manhatheu-
te gesehen, wie unangenehm
es ist, gegenihnzuspielen. Ich
kann ihm nur gratulieren“,
sagteein fairerVerliererMaxi-
milian Marterer, der zum
ersten Mal ein Finale auf der
ATPTourerreichenkonnte.
„TolleErfahrung“
Trotz des schwierigen Wetters
Siegerfoto imEinzel, v.l.:
Moderator Stefan Kaußen,
Turnierdirektor Marc Raffel,
MaximilianMarterer, Florian
Mayer, Heike Reiss und Franz
Josef Medam von Cittadino.
Jubel nach
dem ver-
wandelten
Matchball:
Florian
Mayer.
hatten etwa 800 Zuschauer
den Weg in den Sportpark
Büderich gefunden und sorg-
tenfüreinengelungenenRah-
men der Veranstaltung. Tur-
nierdirektor Marc Raffel und
Franz Josef Medam von Titel-
sponsor Cittadino lobten die
gesamteVeranstaltungundvor
allemdieArbeitderBallkinder
undLinienrichter,diezumTeil
aus Flüchtlingen bestanden
hatten. „Das ist vielleicht ein
kleiner Schritt Richtung Inte-
gration.Auf jedenFall eine tol-
le Erfahrung für die Men-
schen“,sodiebeiden.
Vor dem Herreneinzel
konnte sich die osteuropäi-
sche Kombination Mikhail
Elgin (RUS)/Andrei Vasilevski
(BLR) gegendie reinbelgische
Kombination Sander Gille/
JoranVliegendurchsetzen.
Jerzy Janowicz schied
imViertelfinale aus.