1 | 2015
NIEDERRHEINTENNIS
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S
ichehrenamtlichfürandereodereine
Sache einzusetzen ist heute nicht
mehr selbstverständlich. Darum ist es
bemerkenswert, wenn vereinzelt Men-
schen sich sogar über einen langen Zeit-
raum ehrenamtlicher Tätigkeiten wid-
men. Barbara Hruby ist so ein Mensch.
Sie hat sich nunmehr seit 30 Jahren für
die „Tennisfamilie“, wie sie sie gerne
nennt,eingesetztunddabeivielerlebt.
„Inall den Jahrenmeiner Tätigkeiten
gab es zwei Vorsitzende (Dr. Bandel und
Charly Happe), acht zweite Vorsitzende,
drei Geschäftsführer undacht Sportwar-
te. Wir haben unendlich viele schöne
gemeinsame Stunden mit erfolgreicher
Arbeit aber auchmit viel SpaßundFreu-
de miteinander verbracht. Wozu auch
das jährliche Vorstandsturnier gehörte,
bei dem sich alle auf der roten Asche
gutgelaunt gemessen haben.“ Barbara
Hruby erinnert sich gerne an die ereig-
nisreiche Zeit – vor allem die Zeit des
Geschäftsstellenaufbaus:
„Am1. 1. 1985 wurde eineGeschäfts-
stelle desTennisBezirk4gemeinsammit
und bei Blau-Weiss 1919 e.V. aufgebaut,
doch schon nach einem halben Jahr
separiert und die Bezirksgeschäftsstelle
zog beim Barmer TC für 22 Jahre ein.
Angefangen habe ich als Geschäftsstel-
lenleiterinmit demAufbau einer bisher
nicht vorhandenen Geschäftsstelle für
denBezirk.“ Siewar aber auch fünf Jahre
lang im Vorstand als Pressereferentin
mitdemSchwerpunktWuppertalerPres-
se und NT verantwortlich. Seit 2001
kümmert sie sichumInternet undMar-
keting.
„Alles selbst aufbauen“
Direkt zu Beginn (1985) war sie wegen
Schneefalls im Januar nicht in die
Geschäftsstelle gefahren und Dr. Bandel
diktierte ihr am Telefon. „Er war
schockiert, dass ichkeinStenokann.Wir
haben aber schnell einen Weg für die
gemeinsame Arbeit gefunden – er dik-
tierteweiter – ich tippte – er korrigierte.“
Im Frühjahr 1985 war sie acht Wochen
beim LSB-Lehrgang für Organisations-
leiter inder Sportschule inHachen. Dort
hat sie das Rüstzeug für vieles rund um
4Wuppertal
BergischLand
BARBARAHRUBY:
30JahremitHerz für
dieTennisfamilietätig
Barbara Hruby: Für die Tennis-
familie setzt sie sich seit 30
Jahrenmit Herzblut ein. Auch
sportlich geht siemit gutem
Vorbild voran – das heißt nicht,
dass sie anderen auf demPlatz
den Vortritt lässt. Gewinnen ist
immer noch schön!
MS
Pressereferent:
Markus Schuberth | Efeuweg 12 |
42111Wuppertal |
Tel.: 0202 2775210 |
Mail:
den„Verein“ erhaltenund„vonderPieke
auf gelernt, denn imBürowar niemand,
dermiretwaserklärenkonnte. Ichmuss-
teallesselbstaufbauen.“
Durch viele persönliche Telefonate
mit denClubvorständenhat sie intensi-
ve Einsichten in Clubleben und Sorgen
(ichwarsoetwaswiedieTelefonseelsorge
für gequälte Clubvorstände) erhalten
und viele harmonische Kontakte aufge-
baut. Diesgilt insbesondereauchfürdie
anderen Bezirke und den TVN. „Wir
haben uns jährlich teilweise mehrmals
getroffen.“ In den Anfangszeiten waren
viele Routineaufgaben noch wesentlich
aufwändiger als sie es heute sind. „Da-
mals mussten noch viele Arbeiten per
Hand mit unendlich viel Zeitaufwand
erledigt werden – z.B. das jährliche Ver-
teilenderMannschaftsaufstellungenpro
Gruppe fandaufdemriesengroßenFuss-
bodendesBarmerTCstatt.Dannwurden
alle kuvertiert, Briefmarken geleckt und
draufgeklebt zur Post gebracht und ver-
schickt.“AnderAnzahlderClubshat sich
nicht viel verändert. Die Mitgliederan-
zahl ist jedoch bekannterweise stark zu-
rückgegangen. 1985 gab es 79 Clubs mit
ca. 23 000Mitgliedern – heute 76 Clubs
mitca. 16000Mitgliedern.
„Jeder einzelnewichtig“
Über einen so langen Zeitraum kann
maneinsolchesEhrenamtnurdannaus-
führen, wenn man mit seinem ganzen
Herzen dabei ist, das vermittelt Hruby.
Für sie war und ist immer ganz beson-
ders wichtig: persönliche, individuelle,
kompetente Beratung unter demMotto:
Wir sind für unsere Clubs da und wir
helfengerne. „Jeder einzelneTennisspie-
ler istmirmit seinemAnliegenwichtig!”
Hilfreich bei den vielfältigen Aufga-
benwar ihr, dass sie schon als Jugendli-
che Erfahrungenbei FriedrichKesper in
der Turnierleitung der WTC-Stadtmeis-
terschaften sammeln konnte, dass sie
jahrelang imFestausschussdesWTCmit-
wirkteund insbesonderebeiderEinwei-
hung der neuen Tennishalle bei der
Organisationmitwirkte. Nicht vergessen
werdendarfauchderKarnevalsball aller
Wuppertaler Tennisclubs in den Zoo
Sälen (ca. 800 Teilnehmer). „Von fast
allenWuppertaler Clubs halfen 1-2 Ver-
treterbeimAufbauderDekoundbei der
gesamtenDurchführung. Ich habe diese
komplette Organisation zusammen mit
GittaBrüninghausgeleitet,diediekünst-
lerischenIdeenhatte.“
Barbara Hruby hat sich natürlich
auch den sportlichen Tennisaufgaben
gewidmet und selbst einige Doppeltur-
niere ins Leben gerufen und erfolgreich
geleitet. Hierbei waren die zahlreichen
Erfahrungen und die vielen Verbindun-
gen, die sie bei der Bezirksarbeit gesam-
melt hatte sehr hilfreich. Hruby, die seit
ihrem fünften Lebensjahr Tennis spielt,
vor 50 Jahren ihren ersten Stadtjugend-
meistertitel erspielte, danach mehrfach
Stadt- und Bergische Meisterin wurde
sowie zahlreicheweitereTurnieregewin-
nenkonnte, spieltealshöchsteSpielklas-
se die Regionalliga Nord und ist aktuell
für Stadtwald Hilden in der ersten Ver-
bandsliga aktiv. Für ihrenEinsatz hat sie
die Sportehrenplakette der Stadt Wup-
pertal und die Goldene Ehrennadel des
TVN erhalten. Sie selbst empfindet die
Freundschaft und Achtung von Tennis-
kameradenundWegbegleiternals größte
Ehre.
„Ich danke allen und bin ihnen tief
verbunden, diemir immerberatendund
unterstützend zur Seite gestandenhaben
unddie inmeineArbeit und Ideenvolles
Vertrauen gesetzt haben – insbesondere
natürlich demjenigen, mit dem ich seit
30 Jahren zusammenarbeite und der
stets dieselben Visionen und Ideale ver-
tretenhat –CharlyHappe.“
MS